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Done ist das zentrale Konzept in Scrum: Ohne Done kein empirisches Arbeiten


12. September 2024

In der agilen Welt von Scrum ist „Done“ nicht nur ein Begriff, sondern ein zentrales Konzept, das das gesamte Framework durchdringt. „Done“ steht für das Erstellen eines auslieferbaren Inkrements und ist eng mit der Qualität und dem Wert verbunden, den ein Scrum-Team liefert. Doch warum ist dieses Konzept so wichtig? Und wie hängt es mit dem empirischen Arbeiten zusammen, das Scrum zugrunde liegt?

Was bedeutet „Done“?

„Done“ in Scrum bedeutet, dass ein Produktinkrement für eine Auslieferung und den Einsatz bereit ist. Alles, was notwendig ist, um das Produkt zu nutzen, ist abgeschlossen.

Die Definition of Done (DoD) ist eine klare, gemeinsam vereinbarte Liste von Kriterien, die sicherstellt, dass das gesamte Team eine gemeinsame Vorstellung davon hat, was „fertig“ bedeutet. Ohne eine klar definierte DoD bleibt „Done“ vage und interpretationsfähig, was zu Inkonsistenzen und Missverständnissen führt.

Warum ist „Done“ so zentral?

Das Konzept von „Done“ ist der Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg des Scrum-Frameworks. Scrum basiert auf empirischen Prozessen, die auf drei Säulen stehen: Transparenz, Inspektion und Adaption. „Done“ ist in diesem Zusammenhang unverzichtbar, da es die Grundlage für jede dieser Säulen bildet.

  1. Transparenz: Nur wenn ein Inkrement einen Qualitätslevel hat, so dass es benutzbar ist, entsteht Transparenz, und zwar in zwei wesentlichen Aspekten. So kann durch die Benutzung des Inkrements festgestellt werden, welche Lösungen möglicherweise bereits ausreichend sind und welche Anpassungen als nächstes umgesetzt werden sollen. Zudem erhält das Scrum-team Transparenz darüber, wie gut die eingesetzten Methoden und Prozesse helfen, die Qualitätserwartungen an das Produkt zu erfüllen und in welchen Bereichen noch Verbesserungen notwendig sind.
  2. Inspektion: Das Team überprüft gemeinsam mit Stakeholdern in regelmäßigen Abständen das Produktinkrement im Rahmen des Sprint Reviews um Entscheidungen über die nächsten Schritte zu treffen. Diese Inspektion ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn das Inkrement vollständig „Done“ ist. Unfertige oder halbfertige Arbeiten verzerren das Bild und führen zu falschen Schlussfolgerungen.
  3. Adaption: Basierend auf den Ergebnissen der Inspektion können Anpassungen vorgenommen werden. Doch auch hier gilt: Nur ein wirkliches„Done“ Inkrement erlaubt es, die entsprechenden Anpassungen gut vorzubereiten und umzusetzen. „Undone Work“ stellt intransparente Arbeit dar. So kann die Umsetzung der nächsten Schritte länger dauern, als ursprünglich vorhergesehen und es können unliebsame Überraschungen auftreten die den Fokus und den Flow des Teams stören.

Empirisches Arbeiten ohne „Done“? Unmöglich!

Empirisches Arbeiten bedeutet, Entscheidungen auf Basis von Erfahrung, Daten und Beobachtungen zu treffen. In Scrum wird dies durch die ständige Überprüfung und Anpassung des Prozesses ermöglicht. Doch diese Überprüfungen sind nur so gut wie die Daten, auf die sie sich stützen. Wenn die Inkremente nicht wirklich „Done“ sind, basieren die Entscheidungen auf unvollständigen oder fehlerhaften Informationen.

Ohne „Done“ ist die Grundlage des empirischen Arbeitens gefährdet. Es entsteht das Risiko, dass das Team auf Annahmen statt auf Fakten reagiert. Die Inspektionen werden zur Farce, weil sie sich auf unvollständige oder unzuverlässige Ergebnisse stützen.  Anpassungen, die auf dieser Basis vorgenommen werden, könnten in die falsche Richtung führen.

Die Auswirkungen einer fehlenden Definition of Done

In der Praxis zeigt sich oft, wie gravierend die Folgen sind, wenn „Done“ nicht klar definiert oder nicht ernst genommen wird. Teams, die ohne klare DoD arbeiten oder diese nicht ernst nehmen, laufen Gefahr, in sogenannten „Zombie Sprints“ zu verharren—Sprints, in denen zwar Arbeit verrichtet wird, aber wenig Wert entsteht, weil die Arbeit nie wirklich abgeschlossen wird.

Das Ergebnis sind unzuverlässige Produktinkremente, die weder dem Kunden noch dem Team einen echten Nutzen bringen. Darüber hinaus verlieren Teams ohne klare DoD das Vertrauen in ihre eigenen Prozesse, was zu Frustration und Ineffizienz führt.

„Done“ als Schlüssel zu erfolgreichem Scrum

Das Verständnis und die konsequente Anwendung von „Done“ sind entscheidend für den Erfolg von Scrum. Es ist nicht nur ein Konzept, sondern eine Haltung, die sicherstellt, dass jedes Produktinkrement den selbstdefinierten Standards entspricht und das Team befähigt, wirklich empirisch zu arbeiten.

Ein Team, das „Done“ in den Mittelpunkt stellt, arbeitet nicht nur effektiver, sondern liefert auch kontinuierlich Wert für den Kunden. Durch die klare Definition und Einhaltung von „Done“ stellt das Team sicher, dass jede Inspektion auf verlässlichen Daten basiert und jede Anpassung fundiert ist.

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